Innovationen für die automobile Zukunft: Dräxlmaier und der StreetScooter
„Für uns bietet der StreetScooter als interdisziplinäres Projekt die Möglichkeit, in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie die automobile Zukunft in all ihren Facetten zu erfahren,“ so Prof. Jörg Elsenbach zur Strategie, die die Dräxlmaier Group als industrieller Partner der StreetScooter GmbH verfolgt. Nach Ansicht des Leiters der Unternehmensentwicklung eignet sich das Projekt gerade für einen Automobilzulieferer hervorragend, um ein neues Fahrzeugkonzept im Gesamtzusammenhang zu durchdringen – von der ersten Idee bis zur industriellen Umsetzung. Für die Dräxlmaier Group eine gute Möglichkeit, die Wechselwirkung diverser Baugruppen und Komponenten bei einem Elektromobil realitätsnah zu ermitteln und das Verständnis darüber zu erweitern. Laut Prof. Elsenbach unterscheidet sich gerade in dieser Hinsicht das Projekt von einem klassischen Konzeptwettbewerb. Wie bei zahlreichen anderen Projekten kooperiert das Unternehmen beim StreetScooter mit der RWTH Aachen, bei der auch das Konsortium für das konsequent auf Stadtverkehr und Kurzstrecke getrimmte Elektromobil angesiedelt ist.
Die Dräxlmaier Group hat die Bordnetzarchitektur neu entwickelt und auf das spezielle Fahrzeugkonzept abgestimmt. Dabei wurden sowohl Leitungssätze mit 120 als auch 12 Volt verwendet. Dank der ausgeklügelten Topologie bleibt das technisch weitaus anspruchsvollere und aufwändigere Hochvoltsystem auf den elektrifizierten Antriebsstrang und die Heiz- und Kühlfunktionen im Fahrzeug beschränkt. Alle anderen Verbraucher wie etwa Licht, Fahrwerks- und Sicherheitssysteme oder die integrierte Unterhaltungselektronik arbeiten mit konventionellen 12 Volt. Die größte Herausforderung bestand in den sehr begrenzten Bauräumen des auf Sparsamkeit und höchste Effizienz ausgelegten Kleinwagens, da die parallelen Stromleitungssätze auf engstem Raum mit Luftkanälen und Bussystemen Platz finden müssen.
Das ebenfalls von der Dräxlmaier Group speziell entwickelte Body Controller Module (BCM) dirigiert als zentrales Steuergerät sämtliche Elektronik- und Komfortfunktionen sowie Schalt- und Regelvorgänge im Fahrzeug, auch die des elektrischen Antriebstrangs und des Heiz- und Kühlaggregats. Aufbauend auf den langjährigen Erfahrungen seiner Elektroniksparte hat das Unternehmen erstmals eine Steuereinheit geliefert, die für eine so große Zahl von Funktionen verantwortlich ist. „Der StreetScooter fungiert gleichsam als institutionalisierter Lernort, der unser Know-how in Sachen Elektromobilität auf ein breiteres Fundament stellt“, resümiert Prof. Elsenbach. Es sei davon auszugehen, dass am Ende auch die Automobilhersteller profitieren, die das Unternehmen mit Hochvoltsystemen und anderen Komponenten für den elektrifizierten Antriebsstrang versorgt.
Allgemeine Informationen
Über die
DRÄXLMAIER Group
Die DRÄXLMAIER Group beliefert weltweit Premium-Fahrzeughersteller mit komplexen Bordnetzsystemen, zentralen Elektrik- und Elektronikkomponenten, exklusivem Interieur sowie Batteriesystemen für die Elektromobilität. Der global präsente Automobilzulieferer deckt dabei die gesamte Prozesskette ab: von der ersten Idee über die Produktentwicklung bis hin zur Serienfertigung und sequenzgenauen Lieferung an die Produktionsbänder der Automobilhersteller. Als Familienunternehmen legt DRÄXLMAIER zudem besonderen Wert auf verantwortungsvolles und nachhaltiges Wirtschaften zum Wohle von Mensch, Umwelt und Gesellschaft.
Das 1958 in Deutschland gegründete Unternehmen beschäftigt heute über 70.000 Mitarbeitende an mehr als 60 Standorten in über 20 Ländern. 2023 erzielte die DRÄXLMAIER Group einen Umsatz von 5,6 Milliarden Euro. Zu ihren Kunden gehören Audi, BMW, Jaguar, Land Rover, Maserati, Mercedes-Benz, MINI, Porsche und VW sowie kalifornische Premium-Automobilhersteller.