Visible nature in der Türverkleidung: Premiere im Dienst der Nachhaltigkeit

06. November 2010 Wolfsburg, 6. November 2010. – Dräxlmaier präsentiert sich als Trendsetter in Sachen Visible nature.

    Bei der auf der Internationalen Zuliefererbörse IZB in Wolfsburg vorgestellten innovativen Türverkleidung sind die eingesetzten Naturfasern sichtbar – das ideale Konzept für Fahrzeuge, die Nachhaltigkeit und positive Umweltbilanz auch optisch unterstreichen. Der Anteil der Naturfaserverbundwerkstoffe im Fahrzeuginnenraum ist in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gestiegen. Noch werden die Oberflächen der dort eingesetzten Biokomposite allerdings mit Folie aus Kunststoff oder Leder kaschiert. Das heißt: Das Material aus nachwachsenden Rohstoffen ist für die Fahrzeugpassagiere nicht unmittelbar erkennbar. Doch gerade Fahrzeuge mit hervorgehobenem ökologischem Charakter, etwa die vielfach in der Pipeline stehenden Elektromobile, steuern auf Visible nature- Kurs. Dräxlmaier trägt diesem Trend Rechnung und zeigt in Wolfsburg erstmals eine Tür, bei der die Naturfaser in der Türverkleidung für Fahrer und Beifahrer sichtbar bleibt. Laut Dr. Isabella Schmiedel, Leiterin Technologie- und Innovationsmanagement bei Dräxlmaier, steht die Innovation kurz vor der Serienentwicklung. Der dafür neu entwickelte Bioverbundwerkstoff weise in punkto Optik und Haptik eine hervorragende Qualität auf, die bislang kaum jemand einem Naturprodukt für den automobilen Innenraum zugetraut hätte. Schmiedel ist der festen Überzeugung: „Beim Gewicht wird das neue Material ebenfalls neue Maßstäbe setzen – allein schon deshalb, weil wir auf die Folienkaschierung verzichten.“
     

    Nachhaltigkeit: Leichtbau als ökologische Verpflichtung
    Das Gewicht spielt beim Einsatz von Biokompositen im Fahrzeuginnenraum die Hauptrolle. Das Leichtbaupotenzial, das die Naturfaserverbundwerkstoffe mitbringen, fließt in die deutlich verbesserte Ökobilanz der damit ausgestatteten Fahrzeuge ein. Immerhin beträgt die Gewichtsreduzierung gegenüber Kunststoff-Spritzguss zwischen 20 und 50 Prozent. Hinzu kommt der Aspekt der Nachhaltigkeit: Nachwachsende Rohstoffe ersetzen fossile Ressourcen, die langsam knapper werden und in Zeiten wachsender Klima- und Umweltprobleme nicht mehr erste Wahl sind. Doch auch bei der Sicherheit für die Fahrzeuginsassen sammelt die Kombination aus Naturfaser und Kunststoffmatrix Pluspunkte: Denn die Verbundmaterialien zeichnen sich durch eine hohe Belastbarkeit und Crash-Stabilität aus.
     

    Gewichtseinsparung: Dräxlmaier mit Vorsprung
    In Sachen leichtester Biokomposit für den Fahrzeuginnenraum hat Dräxlmaier die Nase vorn. In Punkto Gewichtseinsparung ist die im September 2008 in Serie gegangene untere Türverkleidung für die aktuelle 7er Baureihe von BMW ganz vorn. Das dabei eingesetzte Material – Dräxlmaier Nafacryl® - wiegt lediglich 1 450 Gramm pro Quadratmeter. Die damit verbundenen Einspareffekte sind unübertroffen: Der Mix aus Kenaf, anderen schnell nachwachsenden Rohstoffen und duroplastischer Acrylmatrix gilt als der leichteste Naturfaserverbundwerkstoff, der sich im Innenraum eines Serienfahrzeugs findet. Zur Gewichtsreduzierung trägt auch die nur 1,7 Millimeter dicke Folie bei, die zur Kaschierung ausreicht, sowie ein intelligentes Gesamtkonzept. Der positive Effekt für den OEM: Er spart bei seinem Modell drei Kilogramm pro Fahrzeug ein – ein nicht unerheblicher Wert bei einem Automobil, bei dem es auf jedes Gramm ankommt. Ebenfalls ungeschlagen: der hohe Anteil von ca. 70 Prozent Naturfasern, der die Nachhaltigkeit von Dräxlmaier Nafacryl® unterstreicht. Die für dieses Produkt von Dräxlmaier entwickelte Prozesstechnologie leistet ebenfalls ihren Beitrag für die Schonung der Umwelt: Sie kommt nicht nur mit weniger Arbeitsschritten, sondern auch mit geringerem Energieaufwand aus.
     

    Ausgezeichnet: SPE Award für Dräxlmaier
    Für die herausragende Technologie bei der Türverkleidung des 7er BMWs erhielt Dräxlmaier 2009 in den USA den SPE Innovation Award. „Es war ein erster Platz, der nicht nur für den hervorragenden Materialmix vergeben wurde, sondern auch ganz im Zeichen einer noch weiter zu verbessernden Umweltbilanz stand“, so Astrid Hinrichs, im Bereich Technologie- und Innovationsmanagement zuständig für Material und Technologien, die im weiteren Vordringen der Biomaterialien beim Fahrzeuginterieur eine große Chance sieht: „Wir arbeiten bereits an einem Werkstoff, der aus einem deutlich höheren Anteil an nachwachsenden Rohstoffen besteht und ganz auf die Beimengung von erdölbasierten Kunststoffen verzichtet. Das wird die Nachhaltigkeit der im automobilen Innenraum eingesetzten Materialien weiter stärken.“

    Allgemeine Informationen

    Über die
    DRÄXLMAIER Group

    Die DRÄXLMAIER Group beliefert weltweit Premium-Fahrzeughersteller mit komplexen Bordnetzsystemen, zentralen Elektrik- und Elektronikkomponenten, exklusivem Interieur sowie Batteriesystemen für die Elektromobilität. Der global präsente Automobilzulieferer deckt dabei die gesamte Prozesskette ab: von der ersten Idee über die Produktentwicklung bis hin zur Serienfertigung und sequenzgenauen Lieferung an die Produktionsbänder der Automobilhersteller. Als Familienunternehmen legt DRÄXLMAIER zudem besonderen Wert auf verantwortungsvolles und nachhaltiges Wirtschaften zum Wohle von Mensch, Umwelt und Gesellschaft.

    Das 1958 in Deutschland gegründete Unternehmen beschäftigt heute über 70.000 Mitarbeitende an mehr als 60 Standorten in über 20 Ländern. 2023 erzielte die DRÄXLMAIER Group einen Umsatz von 5,6 Milliarden Euro. Zu ihren Kunden gehören Audi, BMW, Jaguar, Land Rover, Maserati, Mercedes-Benz, MINI, Porsche und VW sowie kalifornische Premium-Automobilhersteller.